„Nach der ‚Generalprobe‘ in Thailand ist die Heim-WM in Innsbruck-Stubai natürlich mein großes Ziel!“

Rosanna Buchauer

Rosanna Buchauer

Ihre sportliche Karriere hat Rosanna als Kind und Jugendliche im Eisschnelllauf gestartet. Nach mehreren Auslandsaufenthalten im Jugend- und früheren Erwachsenenalter ist sie in Innsbruck während ihres Studiums zum Trailrunning gekommen. Bereits nach wenigen Monaten Vorbereitung lief sie 2013 den Jungfrau-Marathon mit knapp 2.000 Höhenmetern. Und von da an erhöhte sie ihr Pensum immer weiter.

Führten ihre ersten Läufe noch zu verschiedenen Almen in und um Innsbruck, so sucht die aktuell beste deutsche Trailrunnerin heute die großen Herausforderungen. Im Sommer 2021 ist sie beispielsweise die „Seven Summits“ im Stubai mit circa 10.000 Höhenmetern und einer Distanz von 110 Kilometern in nur zwei Tagen gelaufen.

Im Winter stehen zur Vorbereitung auf die Saison vor allem Langlauf-Einheiten und Skitouren auf ihrem Trainingsplan. Den einen oder anderen Kilometer fährt Rosanna zusätzlich auf dem Rennrad-Rollentrainer. Im Sommer besteht ihr Training neben Rennrad und Mountainbike fahren überwiegend aus Laufen. Generell planen sie und ihr Trainier die Einheiten in einem Vier-Wochen-Rhythmus und reflektieren im Anschluss was gut lief und wo Anpassungen getroffen werden müssen.

Nach ihrem ersten längeren Auslandsaufenthalt in den USA noch zu Schulzeiten, ist ihre Liebe zum Reisen nie abgerissen. Mittlerweile kombiniert Rosanna das Reisen mit ihren Läufen wie beispielsweise im November 2021, als sie in Portugal den MIUT60 auf Madeira gewonnen hat. „Ich liebe die Abwechslung und die Kombination aus Meer und tollen Möglichkeiten fürs Trailrunning, aber auch andere Sportarten wie das Wellenreiten, machen Portugal für mich zu einem meiner Lieblingsziele“, so Rosanna.

Die erste kombinierte Berglauf- und Trailrunning-Weltmeisterschaft in Thailand war Rosannas WM-Premiere und gleichzeitig ihr erster Auftritt im Trikot des Deutschen Leichtathletik Verbands (DLV). Mit Platz fünf inmitten eines Weltklassefeldes sorgte sie zudem für eine Top-Platzierung. Chiang Mai als durchaus exotische Location für eine solche Meisterschaft war für viele Athlet:innen im Hinblick auf das Klima eine echte Herausforderung. Durch eine frühe Anreise konnte Buchauer dem allerdings gut entgegenwirken. Es sei ein einmaliges Erlebnis gewesen, so weit zu reisen und im Dschungel zu laufen: „Ein Highlight war auf jeden Fall, dass ich durch den Sport mit solch einer anderen Kultur in Berührung kam“, resümierte Buchauer.

Nun ist ihr Ziel natürlich, für die World Mountain and Trail Running Championships 2023 Innsbruck-Stubai vom DLV nominiert zu werden und bei der WM in ihrer Wahl-Heimat dabei zu sein. Entsprechend groß wäre die Unterstützung an der Strecke. Dann gelte es, sich selbst nicht zu viel Druck zu machen und die Erwartungen an sich selbst nicht zu groß werden zu lassen.

Als Tirol-Werberin bin ich mir der Bedeutung dieser Großveranstaltung bewusst und freue mich die internationale Aufmerksamkeit auf Tirol und die Spitzenbedingungen im Trailrunning zu lenken. Mit dieser Weltmeisterschaft können wir nicht nur den Host Regions, sondern auch uns Sportler:innen eine tolle Bühne bieten.“

Buchauers Heimvorteil ist nicht von Hand zu weisen. Der 85,6 Kilometer lange „Trail Long“ startet in Neustift im Stubai und führt vorbei an den Kalkkögeln und Axams nach Innsbruck. Die Route ist geprägt von steilen und technisch anspruchsvollen Up- und Downhill-Passagen, welche ihren Fertigkeiten entgegenkommen und die gleichzeitig quasi vor ihrer Haustür liegen. Dementsprechend häufig ist Rosanna Buchauer, die beruflich für die Tirol Werbung tätig ist, auf den Trails rund um die Kalkkögel unterwegs.

Fotos: © privat, Matterhorn Ultraks, Maurizio Torri, Dynafit, WMTRC 2021 Chiang Mai

Kurz-Steckbrief

Rosanna Buchauer (Deutschland), geboren am 3. Mai 1990, aufgewachsen in Inzell, wohnhaft in Innsbruck, läuft für das Dynafit Race Team. Erfolge (Auswahl): 2018: Zweite Großglockner Ultra Trail; 2019: Erste Chiemgau Ultra Trail; 2022: Erste Eiger Ultra Trail, Fünfte beim CCC, Fünfte im „Trail Long“ der WMTRC in Thailand.