Den ersten Stubai Ultratrail ist Alexander Hutter 2017 quasi aus dem Stegreif gelaufen. Das hat ihm so gefallen, dass er dabeigeblieben und im darauffolgenden Jahr beim längeren Wettbewerb über 68 Kilometer mitgelaufen ist. All das aber noch ohne gezieltes und intensives Training: „Da war für mich eher das Ziel das Ziel.“ Erst 2020 hat Hutter angefangen bei F7 zu trainieren, um das Training noch strukturierter zu gestalten. Sein Job als Bauleiter lässt sich für Hutter relativ gut mit dem Engagement im Laufsport vereinbaren. Meist trainiert er nach oder auch vor der Arbeit, lange Einheiten absolviert der sympathische Stubaier am Wochenende. Ab und zu passt eine Einheit ohne Höhenmeter auch in die Mittagspause. Im Winter stehen vor allem Skitouren auf dem Plan, um Höhenmeter zu sammeln.
„Als bekannt wurde, dass die World Mountain and Trailrunning Championships 2023 Innsbruck-Stubai hier bei mir vor der Haustür stattfinden, habe ich noch nicht gewusst, wie wichtig und bedeutend diese Veranstaltung werden wird. Es gab ja noch nie vorher eine kombinierte WM von Berg- und Traillauf, und erst nachdem ich die Bilder von den ersten Weltmeisterschaften 2022 in Thailand gesehen habe, realisierte ich, dass das richtig groß wird. Und es ist somit eine große Chance für die Region, noch bekannter, noch attraktiver, noch zugkräftiger zu werden.“
„Das Besondere am Trailrunning ist für mich die Bewegung in der Natur. Außerdem kommt man dabei, im Unterschied zum Radfahren, fast überall hin“, so Hutter.
„Dass wir Sportlerinnen und Sportlern aus der ganzen Welt unsere Trails präsentieren und zeigen können, wie schön es bei uns ist, freut mich sehr. Wir haben hier die idealen Voraussetzungen zum Trailrunning.“
Hutter will bei der WM seinen Heimvorteil nutzen und vor allem Spaß haben beim Rennen. Zu Hause schlafen zu können und im gewohnten Umfeld zu sein, macht es für ihn einfacher als bei vielen anderen Läufen. Und die Vorfreude steigt mit jedem Blick aus dem Fenster, denn er sieht den Stubaier Teil der WM-Strecke von seinem Haus aus.
An den Start gehen möchte er am 9. Juni über den Trail Long. Bei diesem gilt es 85,6 Kilometer und 5.554 Höhenmeter bergauf sowie 5.966 Höhenmeter bergab zu bezwingen. Die Heim-WM wäre Hutters erster Start im österreichischen Nationaltrikot. In die Saison startet er im WM-Jahr schon früh beim Transgrancanaria am 25. Februar, wo er auch erstmals für das Brooks Trail Team läuft. „Verletzungsfrei zu bleiben ist das große Ziel für die kommende Saison.“
Siege sind für Hutter nicht immer das Wichtigste, aber den Stubai Ultratrail zu Hause zu gewinnen und beim Dynafit Trans-Alpine-Run ganz oben auf dem Treppchen zu stehen, „das war für mich schon sehr bedeutsam!“ Blickt man auf Hutters noch relativ kurze Trailrunning-Karriere, so zeigt sich sein enormes Potenzial. Vor allem 2022 lesen sich seine Erfolge eindrucksvoll. Er gewann das Innsbruck Alpine Trailrun Festival, den Hochkönigman und den Dynafit TransAlpine-Run. Zudem belegte er den 8. Platz beim Mozart 100 und Platz vier beim Hamperokken Skyrace.
Wenn Alexander Hutter sich seinen perfekten Trail „bauen“ könnte, dann wäre dieser zwischen 50 und 100 Kilometer lang und hätte extrem viele Höhenmeter. „Nur bergauf und bergab und ohne flache Passagen, das laufe ich am liebsten.“
Kurz-Steckbrief
Alexander Hutter, Österreich, geboren am 11.01.1992 in Hall in Tirol, wohnhaft in Mieders im Stubaital, ist Teil des Brooks Trail Teams. Erfolge (Auswahl): 2020: Fünfter beim RK50 Mayrhofen Ultraks; 2021: Sieger beim Stubai Ultratrail K68, Dritter beim Dynafit TransAlpine-Run; 2022: Sieger beim K85 Innsbruck Alpine Trailrun Festival, Sieger beim B’jaks Marathon Trail beim Hochkönigman, Sieger beim Dynafit TransAlpine-Run, Vierter beim Hamperokken Skyrace